Mit den Stimmen der SPÖ, der FPÖ sowie der Grünen und des freien Mandatars hat der Gemeinderat der Stadtgemeinde Neusiedl am See in seiner Sitzung am 15. Dezember 2025 den Voranschlag für das Jahr 2026 mehrheitlich beschlossen. Die ÖVP stimmte gegen das Budget.
Die finanzielle Situation bleibt für alle Gemeinden äußerst angespannt. Während die Ausgaben weiterhin stark ansteigen, fallen die Einnahmen zunehmend geringer aus. Die allgemeine Inflation, die Personalkosten sowie zu langsam wachsende Ertragsanteile belasten das Budget erheblich. Unter diesen Rahmenbedingungen sind neue Investitionen ohne Rückgriff auf vorhandene liquide Mittel nicht möglich. Umso wichtiger zeigt sich die vorausschauende Finanzplanung der vergangenen Jahre, durch die entsprechende Rücklagen aufgebaut werden konnten. Der Schuldenstand kann im kommenden Jahr um weitere 1,63 Millionen Euro abgebaut werden. Zudem sind noch alte Konsolidierungsdarlehen in der Höhe von 1,2 Millionen Euro offen und zurückzuzahlen.
Im Finanzierungshaushalt stehen erwartete Einzahlungen von rund 23 Millionen Euro Auszahlungen von 25 Millionen Euro gegenüber. Damit ergibt sich im Voranschlag 2026 ein Minus von 2 Millionen Euro. Aus diesem Grund sind für das nächste Jahr keine neuen Investitionen vorgesehen. Umgesetzt werden nur, bereits begonnene oder geförderte Projekte. Die Ausgaben für den Kanalbau und den Kanalkataster sollen über eine Darlehensaufnahme finanziert werden.
„Das Budget für das Jahr 2026 wurde mit einer Mehrheit beschlossen. Es weist ein Defizit von 2 Millionen Euro auf, was uns vor besondere Herausforderungen stellt. Dennoch ist es entscheidend, weiterhin für die Zukunft unserer Stadt zu planen und die kommunale Daseinsvorsorge abzusichern. In ganz Österreich befinden sich Städte und Gemeinden in einer äußerst schwierigen wirtschaftlichen Situation. Fakt ist, dass es umfassende Reformen braucht, um die Kommunen langfristig finanziell zu stärken und handlungsfähig zu halten. Es braucht rasch strukturelle Änderungen, damit wir unsere Leistungen sichern und künftigen Herausforderungen begegnen können.
Ich danke allen verantwortungsvollen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, die diesen Voranschlag mittragen. Gemeinsam arbeiten wir weiterhin mit klarem Blick auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger an einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Weiterentwicklung unserer Stadt,“ so Bürgermeisterin LAbg. Elisabeth Böhm zum beschlossenen Budget 2026.
