Erinnerungsorte im Stadtgebiet

Denkmäler und Bildstöcke sind bedeutende Orte des Erinnerns. Sie bewahren historische Ereignisse, persönliche Schicksale und religiöse Traditionen – und halten die Gedächtniskultur lebendig.

Die Tabor-Ruine

Die Ruine am Tabor gilt als das heimliche Wahrzeichen der Stadt. Lange Zeit wurde diese Burgruine für ein römerzeitliches Bauwerk gehalten. Das um 1400 errichtete Bauwerk diente als Wohnburg mehrerer ungarischer Königinnen, die hier vorübergehend zur Jagd weilten. Endgültig zerstört wurde der Tabor bei der Eroberung durch die Kuruzzen im Jahr 1708. Die frühesten Ansichten aus dem 18. Jahrhundert zeigen bereits eine Ruine, die auf einem breit angelegten Erdwall thront. Das lange Zeit als Weidefläche genützte Umland des Tabors wurde um 1900 mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt und nach der vermögenden Stifterin der Bepflanzung, Karoline Stöckl, als „Karolinenpark“ bezeichnet.

2023 wurde der Torbogen der Ruine Tabor mit Unterstützung durch das Land Burgenland und das Bundesdenkmalamt saniert

Pestsäule / Dreifaltigkeitskreuz

Die Große Pestsäule wurde 1713 nach dem letzten großen Pestjahr über Auftrag der Gemeinde von Elias Hügel, dem angesehenen Hofsteinmetzmeister aus Kaisersteinbruch errichtet. Die Heilige Dreifaltigkeit in der Manier Albrecht Dürers, auf einer hohen Säule thronend, ist von den Statuen der Pestheiligen Johannes Nepomuk, Rochus, Rosalia (ruhend mit einem Kreuz dargestellt) und Sebastian umgeben. 

Die Pestsäule steht am Hauptplatz 27 und wurde 2019 mit Unterstützung durch das Land Burgenland und das Bundesdenkmalamt restauriert.
 

Kriegerdenkmal

Das Kriegerdenkmal im Kirchenpark erinnert an die Verstorbenen und wurde im Jahr 1922 vom Neusiedler Bildhauer Georg Maxwald errichtet. Ursprünglich stand das Monument vor dem Rathaus, wurde jedoch in den 1950er Jahren aus Platzgründen in den Kirchenpark versetzt.

Das Ehrenmal steht unter Denkmalschutz und wurde im Jahr 2022 umfassend restauriert. Die Kosten für die Restaurierung wurden von der Stadtgemeinde übernommen, mit Unterstützung durch eine Förderung des Landes Burgenland.

Serben- / Kriegerdenkmal

Ein 5 Meter hoher Betonobelisk gekrönt von einem Vogel ("Turul") aus Beton, der die Schwingen wie zum Fliegen ausbreitet. Das Denkmal aus dem Jahr 1917 ist Gedenkstätte und Mahnmal für die Ereignisse des 1. Weltkriegs. 

2018 wurde das Denkmal restauriert. Die Kosten wurden von der Stadtgemeinde Neusiedl am See, dem Verein Neusiedler Stadtarchiv und dem Verschönerungsverein Neusiedl am See übernommen.

Pestsäule

Der Bildstock befindet sich heute in der Wienerstraße im Goldbergpark. Es handelt sich um einen Tabernakelpfeiler in nachgotischen Formen mit geknickten Kreuzrosen und einem steinernen Pyramidendach. Die Pestsäule zeigt vier Nischenfiguren und trägt die Inschrift „Errichtet 1696“. 

Im Jahr 1953 wurde der Bildstock an seinen heutigen Standort versetzt und restauriert. Eine weitere umfassende Restaurierung erfolgte im Jahr 2019 mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesdenkmalamt und das Land Burgenland.

Christussäule

Die Christussäule mit der Figur des Auferstandenen Heilands befindet sich in der Unteren Hauptstraße im Nyikospark. Es handelt sich um einen abgefasten Steinpfeiler mit einem Tabernakelaufsatz zwischen profilierten Gesimsen. Die Lichtsäule mit Tabernakel – heute ohne ursprüngliche Christusstatue – stammt aus dem 16. Jahrhundert und trägt die Bezeichnung 1609. Die heutige Figur des Auferstandenen stammt aus dem 18. Jahrhundert. Eine Restaurierung der Säule erfolgte im Jahr 2019 mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesdenkmalamt, das Land Burgenland sowie durch eine Spende der Familie Sigrid und Roman Scheuer.

Josefsäule / Hirschfeldkreuz

Hl. Joseph mit Kind auf hohem quadratischem Pfeiler auf Podest, bez. 1749. Ursprünglich trug die Säule eine Dreifaltigkeitsgruppe, die im 2. Weltkrieg zerstört und später durch die Heiligenfigur ersetzt wurde. Im Volksmund nannte man sie auch „Denksäule“. Weder der Stifter noch der Anlass der Errichtung sind bekannt, die Säule wurde 2020 restauriert.
 

Stöcklbrunnen

Steinerner Brunnenstock mit abgetrepptem, dachartigem Abschluss und Stiftungsinschrift von 1892. Der Brunnen befindet sich am Hauptplatz 31 und wurde zuletzt 2022 mithilfe einer Spende vom Verschönerungsverein Neusiedl am See restauriert.

Leinerkreuz

Schmaler Tabernakelpfeiler mit seichten Rundbogennischen, darüber Steinkreuz, Inschrift mit Bez. 1679. Der Bildstock steht in der Nähe des Bahnhofs Neusiedl am See am Radweg Richtung Jois.

Pietà beim Kalvarienberg

Es handelt sich um eine Pietà, die auf einem Sockel mit geschweiften Konsolen steht. An der Vorderseite befindet sich eine Darstellung des Fegefeuers. Darüber ist eine Kartusche angebracht, die die Jahreszahl 1753 trägt. Die Pietà wurde 2013 restauriert.

Johanneskapelle

Die Johanneskapelle in der Eisenstädterstraße vor der Abzweigung zum Bahnhof ist ein quadratischer barocker Bau mit der Bezeichnung 1735 und befindet sich im Eigentum der Kirche. An der Giebelfront befindet sich ein rundbogiges Tor mit einem schmiedeeisernen Gitter, das von Pilastern flankiert wird. Das Gebäude ist mit einem Mansarddach gedeckt. 

Vollathkapelle

Die Vollathkapelle befindet sich im Marthalwald und wurde im Jahr 1998 von der Familie Vollath als Danksagung errichtet. Im Inneren steht eine Statue „Maria mit dem Kinde“, geschaffen vom Neusiedler Maler und Bildhauer Michael Matz. Am Sockel der Statue befindet sich die Aufschrift „Ave Maria“. Auf der Stirnseite der Kapelle ist der Leitspruch „Wir danken Gott“ angebracht.
 

Floridankreuz

Das sogenannte Floridankreuz befindet sich vor dem Kreisverkehr in Richtung Jois, in der Nähe des Gasthauses „Zur Mauth“. Es stammt aus dem Jahr 1616 und steht seit 1962 unter Denkmalschutz.

Mariensäule / Blaues Kreuz

Maria Immaculata auf Weltkugel mit Schlange über sich nach oben verjüngendem quadratischen Pfeiler mit Akanthus-Volutenkapitell. Die Mariensäule stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde … restauriert. Sie steht in der Eisenstädterstraße 27.

Florianisäule

Florianfigur auf hohem, geschweiftem Postament, Kartusche am Sockel zeigt Wappen von Neusiedl am See, bez. 1745. Restaurierung 2015 durch die Stifterin Herta Häussler-Alexander.

Johanneskapelle

Die Eremitenkapelle aus dem Jahre 1739 befindet sich am Fuße des Kalvarienbergs. Der barocke Bau mit geschweiftem Rundgiebel und Dachreiter beherbergt in der Giebelnische eine steinerne Immaculata und über dem Portal eine Kartusche mit Inschrift.

Zeinerkapelle

Die Zeinerkapelle befindet sich in der Unteren Hauptstraße beim Haus Nr. 99, nahe dem Kasernparkplatz. Es handelt sich um einen kleinen Nischenbau aus dem 18. Jahrhundert mit einem Kreuz über dem rundbogigen Giebel. Im Inneren befinden sich drei Figurennischen. Die Kapelle steht seit 1981 unter Denkmalschutz und wurde im Jahr 2018 restauriert.

Froschaukapelle

Die Kapelle stammt aus der Zeit um 1860 und befindet sich entlang des Radwegs nach Jois, direkt nach dem Eisenbahnviadukt. Auf dem flachen Giebel befindet sich ein steinernes Kreuz. Hinter einem schmiedeeisernen Gitter ist eine Darstellung des Gekreuzigten zu sehen. Die feierliche Einweihung der Kapelle erfolgte am 20. Mai 1984 durch den damaligen Stadtpfarrer Dr. Kohl.
 

Neunmahdkapelle

Die Neunmahdkapelle, auch Florianikapelle genannt, befindet sich in den Zitzmannsdorfer Wiesen. Es handelt sich um einen kleinen, rechteckigen Bau mit Satteldach und geschweiftem Giebel. Im Giebelfeld befindet sich eine Nische mit einer Steinfigur des heiligen Florian aus dem 18. Jahrhundert.